Neues Warenkorbermittlungsmodell anlegen
Kurz erklärt
Mit einem Warenkorbermittlungsmodell können Sie beispielsweise folgende Fragestellungen abbilden:
- Sollen teure Artikel immer beim Hauptlieferanten bestellt werden, um den erforderlichen Mindestumsatz zu sichern?
- Soll für bestimmte Artikel zur Berechnung des effektiven EK und demzufolge bei der Warenkorbermittlung immer die Angebotsliste eines bestimmten Lieferanten zugrunde gelegt werden?
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Sollen rezeptpflichtige Artikel immer beim Hauptlieferanten bestellt werden, weil die Angebote hier nur geringe Ersparnis bringen? Damit würde der Umsatz beim Hauptlieferanten gesichert.
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Sollen Kühlartikel oder Betäubungsmittel immer bei einem bestimmten Lieferanten bestellt werden, aufgrund der Kühl- oder BtM-Gebühr bzw. um nicht bei allen BtM einen festen Lieferanten hinterlegen zu müssen?
- Sollen die Artikel für spezielle Kunden (bspw. Heimkunden) in einen gesonderten Warenkorb aufgenommen werden?
- Spätauftrag:
- Sollen Lagerartikel (z.B. BtM, Kühlartikel) per Spätauftrag, d.h. mit dem letzten regelmäßigen Auftrag des Tages für einen Lieferanten bestellt werden?
Da viele Apotheken nachmittags wegen geringerem Kundenaufkommens weniger Personal beschäftigen als vormittags, sollen Lagerartikel möglichst abends
bestellt und demzufolge über Nacht geliefert werden.
Dadurch wird das geringere Personal nachmittags nicht zusätzlich mit großen Wareneingängen belastet.
In den Kontaktdaten eines Lieferanten auf der Seite Lieferparameter können Sie diese letzte Sendezeit als Spätauftrag kennzeichnen. Mehr dazu im Thema 'Lieferparameter'.
- Sollen Lagerartikel nur dann in einem Spätauftrag bestellt werden, wenn der aktuelle Bestand größer als der Tagesbedarf ist, oder wenn der letzte Verkauf die angegebene Anzahl von Tagen zurückliegt, möglicherweise eingeschränkt auf eine Uhrzeit, ab welcher bestellt werden soll.
Folgende Überlegungen könnten zu diesem Szenarium führen:
Es kann gewünscht sein, dass der Artikel auch dann im Spätauftrag bestellt wird, wenn der Bestand den Tagesbedarf nicht mehr deckt, wenn...
- ... er nur alle 10 Tage verkauft wird, dann ist das Risiko gering, dass er am gleichen Tag nochmals angefragt wird.
- ... es bereits 14 Uhr ist, und es keinen großen Unterschied mehr macht, ob der Artikel nun um 17:30 Uhr nochmals geliefert wird, oder er erst am nächsten Tag wieder verfügbar ist.
- Die eben aufgeführten Kriterien für einen Spätauftrag können Sie mit den oben genannten Kriterien kombinieren. Sinnvoll ist beispielsweise der Ausschluss von BtM und Kühlartikeln, da die meisten Lieferanten BtM und Kühlartikel über Nacht nicht ausliefern.
- Sollen Lagerartikel (z.B. BtM, Kühlartikel) per Spätauftrag, d.h. mit dem letzten regelmäßigen Auftrag des Tages für einen Lieferanten bestellt werden?
Sie können insgesamt bis zu acht Warenkorbermittlungsmodelle anlegen.
Das Anlegen eines Warenkorbermittlungsmodells erstreckt sich über drei Seiten. Sie finden detaillierte Informationen zu den Eingabemöglichkeiten in den folgenden Hilfethemen:
Allgemeine Informationen zu Warenkorbermittlungsmodellen
Die wichtigen Bestandteile der Warenkorbermittlungsmodelle sind:
- Priorität: Legt fest, ob das Modell vor oder nach anderen Modellen berücksichtigt wird.
- Artikelselektion: Diese bestimmen, für welche Artikel das Modell gelten soll. Standardkriterien sind der ABDA-EK, der Lagerort, die Abgabebestimmung und der Anbieter. Sie können bei entsprechender Lizenz weitere Kriterien hinzufügen.
- Artikeleinschränkung: Einschränken auf bestimmte Artikel zusätzlich zur Artikelselektion. Die markierten Artikel werden einbezogen.
- Kundenselektion und Warenkorb-Regel für Nachlieferungen
- Warenkorb-Regel für Lagerartikel
Neues Modell erstellen
Ausgangssituation: Sie haben das Modul Warenkorbermittlung gestartet.
Gehen Sie dann folgendermaßen vor:
- Wählen Sie Neu - F3.
Das Fenster Grunddaten öffnet sich. - Tragen Sie im Feld Beschreibung einen aussagefähigen Namen ein, d.h. was das Modell bewirken soll.
- Stellen Sie die Priorität in der Abarbeitung der Modelle bei der Bestellung eines Artikels ein.
- Wenn das Modell in Zukunft das Standard-Modell sein soll, aktivieren Sie das KontrollkästchenStandard.
- Erstellen Sie eine Reportabfrage, die festlegt, für welche Artikel das Modell gelten soll. Standardkriterien sind der ABDA-EK, der Lagerort, die Abgabebestimmung und der Anbieter. Sie können bei entsprechender Lizenz weitere Kriterien hinzufügen.
Mehr dazu im Thema 'Artikelselektion für Bestellmengen- oder Warenkorboptimierung'.
- Aktivieren Sie ggf. Artikeleinschränkungen.
- Wählen Sie Weiter - F12.
Das Fenster Einstellungen öffnet sich. - Stellen Sie die Regeln für Nachlieferungen ein:
- Ändern Sie ggf. die Regel für alle Kunden, bspw. auf Bestellung bei einem bestimmten Lieferanten.
- Fügen Sie ggf. unter Nachlieferungen mit dem Button eine neue Zeile ein.
- Wählen Sie eine neue Kundenselektion aus bzw. legen Sie eine Kundenselektion an. Mehr dazu im Thema 'Kundenselektion für die Warenkorbermittlung'.
- Wählen Sie die Regel, nach welcher ein Lieferant ermittelt werden soll.
- Wählen Sie für alle Regeln in den Spalten Online, Spät und F. Lieferant, ob für diese Regeln die Onlineverfügbarkeitsanfragen gestellt werden sollen, ob die Spätauftragseinstellungen und die Hinterlegung eines festen Lieferanten gelten sollen.
- Stellen Sie die Regeln für Lagerartikel ein.
- Aktivieren Sie das Kontrollkästchen nur für direkt bestellbare Artikel, wenn die oben festgelegten Regeln auch für Artikel gelten sollen, die normalerweise nur direkt bestellt werden können. Bspw. kommt es vor, dass ihr Großhändler aufgrund von Depotverträgen diese Artikel trotzdem liefern kann.
- Wählen Sie Weiter - F12.
Das Fenster Spätauftrag öffnet sich. - Setzen Sie, wenn gewünscht die Optionen für die Lieferung von Lagerartikeln per Spätauftrag. Sollten Sie im Fenster Einstellungen für die Nachlieferartikel auch das Kontrollkästchen Spät aktiviert haben, gelten die auf dieser Seite vorgenommenen Einstellungen auch für Nachlieferartikel. Beachten Sie auch die Hinweise in der Fensterbeschreibung (Wichtige Elemente des Fensters) im Thema 'Spätauftragseinstellungen des Warenkorbermittlungsmodells festlegen'.
- Wählen Sie abschließend Fertigstellen - F12.
Das Modell wird angelegt. Die Kriterien der Artikelselektion werden automatisch zum Namen des Modells.
Damit ist das Warenkorbermittlungsmodell angelegt.
Weitere Info und Funktionen
Tipps & Tricks: BtM und Kühlware von Spätaufträgen ausschließen