Doppelmedikationen bearbeiten (Medikationsmanagement)

Bei einem im Rahmen des Medikationsmanagements betreuten Kunden wird bei der Abgabe von Medikamenten im Verkauf und beim Einbuchen von Muster-Medikationen im Medikationsmanagement geprüft, ob bei Abgabe/Einbuchung des Artikels eine Doppelmedikation vorliegt.

Eine Doppelmedikation entsteht dann, wenn der Patient parallel zueinander zwei oder mehr Wirkstoffe zu sich nimmt, die in den ersten 5 Stellen des ABDA-Warengruppenschlüssels übereinstimmen. Bei Kombinationspräparaten erfolgt eine Prüfung anhand der Stoffnummer.

Falls Sie in einem Verkauf eine solche Doppelmedikation bzgl. bereits vorhandener Medikationen für einen Kunden erfassen oder falls Sie diese im Medikationsmanagement einbuchen wollen, dann werden Sie auf die Doppelmedikation mit Aufblenden des Fensters Mögliche Doppelmedikation hingewiesen und können darauf reagieren.

Auch bei einem Kunden, der nicht mit dem Modul Medikationsmanagement betreut wird, können Sie sich in Verkaufsvorgängen beim Erfassen von Medikamenten auf mögliche Doppel- oder Folgemedikationen, d.h. auf die Abgabe eines wirkstoffgleichen oder ähnlichen Artikels innerhalb eines bestimmten Zeitraums hinweisen lassen. Mehr dazu im Thema 'Hinweis auf mögliche Doppel- bzw. Folgemedikation'.

 

 

Doppelmedikationen bearbeiten

Gehen Sie wie folgt vor:

  1. Im Verkauf haben Sie einen Artikel erfasst, welcher eine Doppelmedikation darstellt.

    Das Fenster Mögliche Doppelmedikation öffnet sich.

  2. Zur Bearbeitung stehen Ihnen im Fenster Mögliche Doppelmedikation unter Wie möchten Sie fortfahren? folgende Optionen zur Verfügung:
    1. mit der Einnahme des einzubuchenden Artikels am >Datum, Uhrzeit> beginnen, ausgewählte Medikation/ -en abbrechen:

      Die Therapie wird mit dem abzugebenden Artikel zum gewählten Zeitpunkt gestartet und die in der oberen Tabelle ausgewählten Medikation/-en werden abgebrochen.

    2. ausgewählte Medikation/ -en aufbrauchen, danach mit dem einzubuchenden Artikel fortfahren (<Therapiebeginn>):

      Der Patient braucht die ausgewählten Medikation/-en erst auf - diese Medikation wird danach gestoppt - und danach beginnt (bei mehreren Doppelmedikationen nach der längsten Reichweite) die Therapie mit dem neuen Artikel.

    3. alle akzeptieren, Therapiesicherheit bzgl. Doppelmedikation ist gewährleistet:

      Sie haben die Doppelmedikation geprüft und akzeptieren diese hinsichtlich der Therapiesicherheit.

  3. Ist keine Option angewählt, erhalten Sie eine Hinweismeldung. Nachdem Sie die Option, wie Sie fortfahren möchten, gewählt haben, schließen Sie das Fenster mit OK -F12.

 

Beispiel: Auswahl der Option b.:

Entsprechend des oben gezeigten Bildes ergibt sich folgende Darstellung in der Medikationsübersicht:

 

Der Medikationsabbruch stellt sich wie folgt dar:

Mehr dazu im Thema 'Medikationsstopp anlegen und bearbeiten'.

 

Vorgehen bei Verordnungen über modifizierte Arzneimittel

Beim Einbuchen von Medikationen mit unterschiedlichen Artikelinformationen hinsichtlich der Freisetzungsart (bspw. retardierte und nicht retardierte Form) wird deshalb nun ebenfalls das Fenster Mögliche Doppelmedikation aufgeblendet.

Alle Arzneimittel, die laut ABDA den Wirkstoff verzögert, differenziert oder konstant freisetzen, enthalten im Vergleichsbereich die zusätzliche Zeile Freisetzung: kontrolliert.

Grund: In aller Regel werden die Medikationen mit kontrollierter Wirkstofffreisetzung mit einer anderen Dosierung im Vergleich zu Arzneimitteln ohne kontrollierte Wirkstofffreisetzung verschrieben. Deshalb bekommen Sie mit dem Aufblenden des Fensters Mögliche Doppelmedikation die Möglichkeit, über den weiteren Medikationsverlauf der ursprünglichen Verordnung zu entscheiden. Z.B. könnten die Arzneimittel nun parallel zueinander genommen werden. In diesem Fall wählen Sie die dritte Option ( alle akzeptieren...).

Auf Basis dieser Informationen werden die Reichweiten und Bestände berechnet und die Therapie wird auf dem Blisterplan bzw. Medikationsplan abgebildet. Auf Rezeptanforderungslisten sind diese Medikationen nun auch enthalten, sofern dies erforderlich ist.

 

Prüfung von Kombipräparaten auf Doppelmedikation

Auch bei der Abgabe oder bei einem Mustereintrag von Kombipräparaten erfolgt eine Prüfung auf Doppelmedikationen. Die Prüfung wird anhand der Stoffnummer vorgenommen.

Beispiel:

Ein Patient bekommt gegen seinen hohen Blutdruck Bisoprolol 5mg. Nach einiger Zeit stellt der Arzt fest, dass er zusätzlich einen entwässernden Wirkstoff zu sich nehmen sollte und verordnet ein Kombipräparat mit Bisoprolol/HCT 5/12,5 mg.

Da die Doppelmedikationssuche sowohl auf dem ABDA-Warengruppenschlüssel als auch auf der Stoffnummer basiert, wird die mögliche Doppelmedikation zur Kontrolle und Entscheidung angeboten.

Keine Doppelmedikation liegt vor, wenn es sich um zwei Kombipräparate handelt, die in ihrer Zusammensetzung gleich sind, d.h.

z.B. Bisoprolol comp CT 5/12,5 und Bisoprolol comp HEU 5/12,5 : Hier liegt keine Doppelmedikation vor, deshalb werden diese beiden Medikationen in einem Verlauf geführt!

 

 

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