Bestellmengenoptimierungsmodell anlegen
Kurz erklärt
Sie können insgesamt bis zu 99 Optimierungsmodelle anlegen.
Sie legen ein Bestellmengenoptimierungsmodell in drei Schritten, d.h drei Fenstern an: Den Fenstern Grunddaten, Dispozeit und Optimierungsfaktoren.
Folgende Felder und Parameter stehen im Fenster Grunddaten zur Verfügung:
- Allgemein - Allgemeine Daten
- Name - Der Name eines Modells wird automatisch aus den eingestellten Kriterien erstellt. Daher ist das Feld bei einem neuen Modell leer.
- Beschreibung - Tragen Sie hier mit kurzen Worten an, was das Modell bewirken soll.
- Priorität - Stellen Sie eine Priorität von 1-9 ein. Die Prioritäten entscheiden darüber, in welcher Reihenfolge die Optimierungsmodelle angewendet werden: Niedrig priorisierte Modelle werden nur angewendet, wenn die höher priorisierten auf den betreffenden Artikel nicht anzuwenden sind.
Sie können die Prioritäten mehrfach vergeben. Stellen Sie bei gleicher Priorität jedoch sicher, dass es keine Überschneidungen der Modelle gibt. Mindestens ein Parameter sollte hier unterschiedlich gewählt sein, bspw. der Lagerort. - Standard - Aktivieren Sie das Kontrollkästchen, wenn das Modell in Zukunft das Standard-Modell sein soll.
- Artikelselektion - Methode, mit welcher Artikel für dieses Modell definiert werden.
- Reportabfrage - Selektieren Sie den Browse-Button, um eine Reportabfrage zu erstellen. Standardkriterien der Abfrage sind der ABDA-EK, der Lagerort, die Abgabebestimmung und der Anbieter
Folgende Felder und Parameter stehen im Fenster Dispozeit zur Verfügung:
- Dauer
- Gew. Absatz pro Monat - Gewichteter Absatz pro Monat
- Dispozeit - Zeitraum in Tagen, für den Sie Ihre Apotheke bevorraten möchten.
- Dynamische Dispozeit - Aktivieren Sie das Kontrollkästchen, wenn sich die Dispozeit zum Monatsende hin dynamisch verringern soll.
- Mindestgrenze in Tagen - Geben Sie hier ein, wie kurz die Dispozeit minimal werden darf, z.B. 7 Tage. Nur eingabefähig, wenn Sie die Option 'Dynamische Dispozeit' aktiviert haben.
- zum … Tag des Monats - Tragen Sie hier den Tag ein, zu dem hin sich die Dispozeit verkürzen soll, z.B. den 30. Tag des Monats. Nur eingabefähig, wenn Sie die Option 'Dynamische Dispozeit' aktiviert haben.
Folgende Felder und Parameter stehen im Fenster Optimierungsfaktoren zur Verfügung:
- Bewertungsfaktoren: Geben Sie in dieser Tabelle an, mit welcher Gewichtung die Verkäufe der vergangenen Monate bei der Optimierung berücksichtigt werden. Die Spalte 0 steht dabei für den aktuellen Monat, die Spalte 1 für den Vormonat usw.
Tragen Sie die Bewertungsfaktoren für jeden Monat in Prozent ein. -
Mindestbestand: In dieser Tabelle geben Sie in der oberen Zeile die Bedarfsmenge (ggf. mit einer Nachkommastelle) sowie in der unteren Zeile den zugeordneten Mindestbestand ein.
Sie müssen mindestens zwei Paare von Bedarfsmengen und Mindestbeständen definieren. Die Werte der Bedarfsmenge müssen unterschiedlich groß sein, damit die Definitionen sinnvoll sind.
Für jede andere Bedarfsmenge den variablen Mindestbestand durch lineare Glättung ermitteln Die Aktivierung des Kontrollkästchens ist sinnvoll, wenn Sie hohe Bedarfsmengen einzelner Artikel haben. Ab einer Bedarfsmenge von 50 werden die Abstände zwischen den Mindestbeständen, welche den Bedarfsmengen zugeordnet sind, größer. Das bedeutet, dass die Mindestbestandswerte sprunghaft ansteigen. Durch die lineare Glättung wird eine feinere Ermittlung des Mindestbestandes möglich, die Werte steigen stufenlos an.
- Saisonfaktor:
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Saisonfaktor berücksichtigen: Aktivieren Sie das Kontrollkästchen, wenn der saisonale Bedarf berücksichtigt werden soll. Dieser wird auf Grundlage der Verkaufsdaten der letzten beiden Jahre ermittelt. Damit wird eine genauere Bedarfsermittlung ermöglicht.
Auch extreme Änderungen des Absatzverhaltens aufgrund von Aktionen bzw. Rabattvertragsänderungen wirken sich auf die aktuelle Optimierung aus. Legen Sie deshalb den maximalen und den minimalen Faktor fest, um diese 'Ausreißer' zu nivellieren.
- Maximaler Faktor: Geben Sie hier einen Prozentwert an, um die höchstmögliche Bestellmenge durch den Saisonfaktor zu begrenzen. Der Wert muss mindestens 100% betragen. Beim Wert 100% erfolgt keine Erhöhung des Bestellmenge durch den Saisonfaktor, beispielsweise beim Wert 110% kann die Bestellmenge aufgrund des Saisonfaktors um höchstens 10% erhöht werden.
Geben Sie keinen Wert ein, so wird die Bestellmenge um den errechneten Saisonfaktor erhöht.
Als Richtwert empfehlen wir einen maximalen Faktor von 300%.
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Minimaler Faktor:
Geben Sie hier einen Prozentwert an, um die geringstmögliche Bestellmenge durch den Saisonfaktor zu begrenzen. Der Wert darf höchstens 100% betragen. Beim Wert 100% erfolgt keine Verringerung des Bestellmenge durch den Saisonfaktor, beispielsweise beim Wert 90% kann die Bestellmenge aufgrund des Saisonfaktors um höchstens 10% verringert werden.
Geben Sie keinen Wert ein, so wird die Bestellmenge um den errechneten Saisonfaktor verringert.
Als Richtwert empfehlen wir einen minimalen Faktor von 33%.
-
Saisonfaktor berücksichtigen: Aktivieren Sie das Kontrollkästchen, wenn der saisonale Bedarf berücksichtigt werden soll. Dieser wird auf Grundlage der Verkaufsdaten der letzten beiden Jahre ermittelt. Damit wird eine genauere Bedarfsermittlung ermöglicht.
- POR spezifisch:
- Maximaler Aufschlag: Tragen Sie hier ein, wie viel Prozent Aufschlag auf die letzte bestellte Menge maximal angewendet werden soll.
Allgemeine Informationen zu Optimierungsmodellen
Die wichtigen Bestandteile der Bestellmengen-Optimierungsmodelle sind:
- Priorität: Legt fest, ob das Modell vor oder nach anderen Optimierungsmodellen berücksichtigt wird.
- Artikelselektion: Diese bestimmen, für welche Artikel das Modell gelten soll. Standardkriterien sind der ABDA-EK, der Lagerort, die Abgabebestimmung und der Anbieter. Sie können bei entsprechender Lizenz weitere Kriterien hinzufügen.
- Dispozeit und Optimierungsfaktoren: Anhand dieser Faktoren wird die Bestellmenge optimiert.
Bei der Neuanlage eines Bestellmengenoptimierungsmodells werden die Dispozeit sowie die Optimierungsfaktoren des Standard-Modells übernommen. Passen Sie diese Werte ggf. an.
Neues Modell erstellen
Ausgangssituation: Sie haben das Modul Bestellmengen optimieren gestartet. Gehen Sie dann folgendermaßen vor:
- Drücken Sie F3 - Neu.
Das Fenster Grunddaten öffnet sich. - Tragen Sie im Feld Beschreibung ein, was das Modell bewirken soll.
- Stellen Sie die Priorität ein.
Vergeben Sie die gleiche Priorität nur dann an mehrere Modelle, wenn Sie sicher sind, dass es keine Überschneidungen gibt.
- Wenn das Modell in Zukunft das Standard-Modell sein soll, aktivieren Sie das Kontrollkästchen Standard.
- Erstellen Sie eine Reportabfrage, die festlegt, für welche Artikel das Modell gelten soll. Standardkriterien sind der ABDA-EK, der Lagerort, die Abgabebestimmung und der Anbieter. Sie können bei entsprechender Lizenz weitere Kriterien hinzufügen.
Mehr dazu im Thema 'Artikelselektion für Bestellmengen- oder Warenkorboptimierung'.
- Wählen Sie im Fenster Grunddaten die Funktion Weiter - F12.
Das Fenster Dispozeit öffnet sich.
- Tragen Sie unter Dauer verschiedene Zuordnungen von gewichtetem Absatz pro Monat und entsprechender Dispozeit ein.
Beispiel: (Sichtwahl-)Artikel, die nur 2mal pro Monat verkauft werden, sollen für 90 Tage bevorratet werden um die Sichtwahl zu füllen, aber gutgehende Artikel nur für 15 Tage, um das Lager nicht aufzublähen.
- Wählen Sie ggf. eine Dynamische Dispozeit zum Monatsende.
- Drücken Sie F12 - Weiter.
Das Fenster Optimierungsfaktoren öffnet sich. - Geben Sie in der Tabelle Bewertungsfaktoren an, mit welcher Gewichtung die Verkäufe der vergangenen Monate bei der Optimierung berücksichtigt werden. Die Spalte 0 steht dabei für den aktuellen Monat, die Spalte 1 für den Vormonat usw.
Tragen Sie die Bewertungsfaktoren für jeden Monat in Prozent ein. - In die Tabelle Mindestbestand geben Sie in der oberen Zeile die Bedarfsmenge sowie in der unteren Zeile den zugeordneten Mindestbestand ein.
Sie müssen mindestens zwei Paare von Bedarfsmengen und Mindestbeständen definieren.
Die Werte der Bedarfsmenge müssen unterschiedlich groß sein, damit die Definitionen sinnvoll sind. - Aktivieren Sie, wenn gewünscht die Berücksichtigung eines Saisonfaktors und geben Sie ggf. den maximalen und minimalen Faktor an. Mehr dazu im Thema 'Beispiel für die Arbeitsweise des Saisonfaktors'.
- Drücken Sie abschließend F12 - Fertigstellen.
Das Modell wird angelegt. Die eingegebene Beschreibung wird automatisch zum Namen des Modells.
Damit ist das Optimierungsmodell angelegt.
Die Bestellmengenoptimierung ermittelt den Bedarf für einen Artikel. Eine Bestellung wird allerdings nur dann ausgelöst, wenn der Bestand unter den hinterlegten Festen/Variablen Mindestbestand sinkt. Mehr dazu im Thema ' Bestelloptimierung in der Artikelverwaltung'.
Es sei denn, die Dispozeit wird für eine Bestellung manuell vorgegeben, z.B. durch Nachoptimierung ( 'Bestellmenge optimieren', 'Automatischen Bestellvorschlag für gemeinsamen Einkauf nutzen') oder durch eine Bestellung nach einer Auswertung ( 'Artikelliste bestellen (Auswertung)').
Weitere Info und Funktionen