Beispiel für die Arbeitsweise des Saisonfaktors

Für den Algorithmus, nach dem die Bestellmengenoptimierung entscheidet, welche Mengen im Einzelfall zu bestellen sind, können Sie auch einen Saisonfaktor mit einbeziehen. Dieser berücksichtigt die Verkäufe der vergangenen zwei Jahre, jeweils vom aktuellen Zeitraum (in den letzten zwei Jahren) zwei mal 30 Tage zurückblickend bzw. vorausblickend.

Dadurch bevorraten Sie sich bereits vor dem saisonal höheren Bedarf mit den gewünschten Artikeln. Das hilft Ihnen u.a. Neinverkäufe zu vermeiden.

An einem konkreten Beispiel wird in den folgenden Abschnitten gezeigt, wie die Bestellmengenoptimierung die notwendigen Bestellmengen ermittelt.

Ausgangssituation

Sie möchten am 10.10.2011 eine Bestellung aufgeben.

Sie haben im Bestellmengenoptimierungsmodell folgende Gewichtung angegeben:

aktueller Monat: 70%

letzter Monat: 30%

Die Abverkaufszahlen für die Jahre 2009 und 2010 sehen folgendermaßen aus:

	Sep	Okt	Nov	Dez
2010	3	4	2	2
2009	1	2	2	0

Ermittlung des Saisonfaktors

Wenn Sie den Artikel in der Warenlogistik in einem Warenkorb erfassen, mit Artikeldetails - F8 die Artikeldetails einblenden, können Sie mit der Funktion Bestandskontrolle - Strg + F10 den ermittelten Saisonfaktor anzeigen lassen. In diesem Fall beträgt er 0,68.

Dem liegt folgende Berechnung zu Grunde:

Saisonfaktor = Gewichteter Verbrauch im Zeitraum nach dem aktuellen Datum / Gewichteter Verbrauch im Zeitraum vor dem aktuellen Datum

Saisonfaktor =(Gewichtung aktueller Monat * Absatz aktueller Monat + 30 Tage) + (Gewichtung aktueller Monat * Absatz aktueller Monat + 60 Tage) / (Gewichtung aktueller Monat * Absatz aktueller Monat - 30 Tage) +(Gewichtung aktueller Monat * Absatz aktueller Monat - 60 Tage)

Der Saisonfaktor wird für jedes der beiden zurückliegenden Jahre berechnet und daraus wird der Mittelwert gebildet.

Wird für die Summe des 'Gewichteten Verbrauchs im Zeitraum nach dem aktuellen Datum' oder des 'Gewichteten Verbrauchs im Zeitraum vor dem aktuellen Datum' eine Zahl kleiner als 1 ermittelt, so geht dieses Jahr nicht in die Berechnung ein.

Saisonfaktor 10.10.2010 = (0,7*2 + 0,3*2)/(0,7*4 + 0,3*3) =0,54 (Das entspricht 54%.)

Saisonfaktor 10.10.2009 = (0,7*2 + 0,3*0)/(0,7*2 + 0,3*1) =0,82 (Das entspricht 82 %.)

Saisonfaktor 10.10.2011= 136%/2

Saisonfaktor 10.10.2011 = 68%

Es wird also nur 68% der Bedarfsmenge bestellt, die aufgrund der Statistikdaten im aktuellen Jahr ermittelt wurde, da in den Vorjahren der Absatz rückläufig war.

Wurde also eine Bedarfsmenge von 10 Packungen ermittelt werden nur 7 Packungen bestellt.

Dabei werden Parameter wie z.B. Mindest- oder Maximalbestand mit berücksichtigt. Das bedeutet, dass der Mindestbestand immer aufgefüllt wird, jedoch

auch durch Berücksichtigung des Saisonfaktor nicht überschritten werden kann.

Dieses Beispiel zeigt die Grundzüge der Berechnung. Aufgrund der hier vereinfachten Darstellung von 30 Tagen pro Monat und aufgrund von interpolierten Beständen nach Datenübernahmen bei der Umstellung auf IXOS kann es zu leichten Abweichungen bei der Berechnung des Saisonfaktors kommen.

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