Vorablieferungen in der Faktura

Bei einer Vorablieferung geben Sie Artikel ohne vorliegende Verordnung ab. Anwendungsfälle sind insbesondere Abgaben von verschreibungspflichtigen und A+V-Artikeln im Praxis- und Heimbereich, bei denen die Art der Abrechnung und damit die Preisbildung noch nicht geklärt ist. Rabattvereinbarungen werden sowohl beim Erfassen als auch beim Auflösen einer Vorablieferung geprüft. Ein Erfassen von Gebühren oder Barverkäufen ist nicht möglich.

Ein typisches Szenario ist beispielsweise die Belieferung einer Arztpraxis - ggf. für den Zeitraum eines Quartals - mit Artikeln für den Praxisbedarf (Mullbinden, Grippe-Spritzen, Schmerzsalben, Desinfektionsmittel etc.). Für diese Belieferungen haben Sie typischerweise vereinbart, dass Sie nach Ablauf des Quartals für die gelieferten Artikel Sprechstundenbedarfsrezepte von der Arztpraxis erhalten.

 

Generell erfolgt die Preisermittlung erst beim Abarbeiten der Vorablieferung. Zu diesem Zweck nutzen Sie das Modul Offene Posten.

Die Funktion Rezept fehlt ist der Vorablieferung vorzuziehen, wenn die Abgabe für einen speziellen Kunden erfolgt, von welchem der Versicherungsstatus bekannt ist, oder wenn das Rezept bestenfalls gefaxt wurde. Mehr dazu im Thema 'Rezeptverkäufe mit fehlendem Rezept abwickeln'.
Alle Abgaben ohne Rezept (nicht verschreibungspflichtige oder A+V-Artikel) sollten nicht als Vorablieferung erfasst werden, da hier der Preis feststeht. Sie können ganz normal auf Lieferschein oder Kredit erfolgen.

 

 

Auftrag für Vorablieferung anlegen und Lieferscheine erstellen

Eine Vorablieferung basiert stets auf einem Auftrag. Gehen Sie daher zunächst vor, als wollten Sie einen Auftrag anlegen.

 

In einem Auftrag können Sie Vorablieferungen für mehrere Kunden erfassen. Es kann jedoch eine Vorablieferung nicht mit Nicht-Vorablieferung kombiniert werden. Hierfür müssen zwei separate Aufträge erfasst werden.

 

Öffnen Sie in der Faktura die Auftragsübersicht.

Legen Sie mit F3 - Neu einen neuen Auftrag an und wählen Sie den gewünschten Kunden aus.

Sie befinden sich dann in der Fakturakasse.

 

Fahren Sie nun wie folgt fort:

  1. Wählen Sie, wenn bekannt, die Verkaufsart aus.
    Sollte der Rezeptstatus bzw. die Verkaufsart nicht bekannt sein, erfassen Sie die Artikel mit der Verkaufsart Normal.
  2. Drücken Sie F9 - Vorablieferung.
    Der Vorablieferungs-Modus wird aktiviert. Sie erkennen dies an den Rezeptstatus-Icons, die jetzt zusätzlich eine Hand mit einer Medikamentenpackung zeigen.
    Beispiel:Geschlossen GKV-Rezeptverkauf mit Vorablieferung.
  3. Erfassen Sie die Artikel, die vorab geliefert werden sollen. Gehen Sie dazu vor, wie bei einem normalen Faktura-Auftrag.
  4. Sind alle Artikel erfasst, drücken Sie F12 - Lieferscheine erstellen.
    Die Lieferscheine werden erstellt und gedruckt.

 

Damit haben Sie einen Vorablieferungsauftrag angelegt und die Lieferscheine dafür erstellt.

Die erfassten Artikel werden als Vorablieferung für den gewählten Kunden gespeichert und müssen später abgerechnet werden.

Mehr dazu im Thema 'Vorab gelieferte Artikel abrechnen (Faktura)'.

Falls die Bearbeitung eines Vorablieferungsauftrags nötig ist, gehen Sie vor wie in folgendem Hilfethema beschrieben: 'Vorablieferungsauftrag bearbeiten'

 

Wenn Sie Artikel als Vorablieferung erfassen, werden nach Erstellen des Lieferscheins die Bestände gebucht, da diese Artikel ja abgegeben werden.

 

Nicht verfügbare Kassen- und Fakturafunktionen beim Erfassen einer Vorablieferung

Eine Reihe von Kassen- bzw. Fakturafunktionen stehen in Verbindung mit einer Vorablieferung nicht zur Verfügung bzw. sind unzulässig.

 

Haben Sie bereits Artikel erfasst, bevor Sie Vorablieferung - F9 drücken, werden ggf. festgestellte unzulässige Aktionen wieder aus dem Total entfernt. Vorab erhalten Sie eine entsprechende Warnmeldung und können entscheiden, ob Sie wirklich mit einer Vorablieferung fortfahren wollen.

 

Dies betrifft die folgenden Kassen- bzw. Fakturafunktionen:

 

 

Weitere Info und Funktionen

 

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