Sonderfälle in der Bestellmengenoptimierung

Kurz erklärt

In folgenden Bestellsituationen wird zur Erzielung eines bedarfsgerechten Ergebnisses vom Standardfall der Bestellmengenoptimierung abgewichen:

 

Verkürzung der Dispozeit aufgrund einer Direktbestellung

Beim Ermitteln der optimalen Bestellmenge wird geprüft, ob die ermittelte Dispozeit noch verkürzt werden muss. Das ist der Fall, wenn die Lieferung einer Direktbestellung (beim Anbieter) in dieser ermittelten Dispozeit angekündigt wurde.

Die Dispozeit aus dem Optimierungsmodell wird so verkürzt, dass die bestellte Menge bis zum Eintreffen der Direktlieferung ausreicht. Ist die Lieferung der Direktbestellung bereits überfällig, d.h. der Liefertermin liegt in der Vergangenheit, wird nur für einen Tag bestellt, da hier jeden Tag mit dem Eintreffen der Lieferung gerechnet wird.

 

Direktlieferanten-Artikel zur Deckung des Tagesbedarfs beim Großhändler bestellen

POS- und GEHE WaWiExtra-Artikel, welche Sie normalerweise nur beim Direktlieferanten bestellen, können zwischenzeitlich automatisch auch einmal beim Großhändler bestellt werden, um den aktuellen Tagesbedarf zu decken. Voraussetzung ist, dass der aktuelle Bestand unter den Mindestbestand (Mindestbestand oder Fester Mindestbestand) gefallen ist, nicht bereits eine Bestellung bei einem Großhändler vorliegt und mindestens bei einem Großhändler Liefer- bzw. Bestellzeiten hinterlegt sind. In diesem Fall wird beim nächstliefernden Großhändler oder, falls bei keinem Großhändler Lieferzeiten hinterlegt sind, beim Großhändler mit der nächsten Bestellzeit bestellt.

Mengen, die schon im Warenkorb des Direktlieferanten aufgenommen sind, werden bei einer Zwischenbestellung nicht verändert.

Die Bestellabfrage 'Mehrfachbestellung' wird angeboten, da der Artikel auch im Warenkorb des Direktlieferanten erfasst wurde. Stellen Sie sicher, dass hier die Option Artikel im aktuellen Warenkorb belassen ausgewählt ist, wenn Sie den Artikel tatsächlich beim Großhändler bestellen möchten. Dies ist die Standardoption.

Wenn Sie dieses Verhalten konfigurieren möchten, dann aktivieren Sie in den Kontaktdetails des Direktlieferanten auf der Seite Einstellungen unter Direktlieferant die Checkbox Zwischenbestellung beim Großhändler erlauben. Initial ist die Checkbox deaktiviert, d.h. es wird keine Zwischenbestellung automatisch ausgeführt.

Mehr dazu im Thema 'Einstellungen (Lieferanten)'.

 

Ermittlung des variablen Mindestbestands bei unterschiedlichen Dispozeiten

Bei der Ermittlung des variablen Mindestbestands wird bei der Bestellmengenoptimierung immer geprüft, ob die zugrundeliegende Dispozeit von der bedarfsabhängigen Dispozeit des Bestellmengenoptimierungsmodells abweicht.

Beispiel: Zur Ermittlung eines Bestellvorschlags wurde eine Dispozeit von 90 Tagen zugrunde gelegt; im Bestellmengenoptimierungsmodell wurde jedoch auf der Grundlage des aktuell zutreffenden gewichteten Absatzes pro Monat (von 999,9) eine bedarfsabhängige Dispozeit von 15 Tagen ermittelt.

 

Falls die zugrundeliegende Dispozeit von der bedarfsabhängigen Dispozeit des Bestellmengenoptimierungsmodells abweicht, wird wie folgt verfahren:

 

Diese Methode zur Ermittlung des variablen Mindestbestands wird bei jeglicher Abweichung der zugrundeliegenden Dispozeit von der Dispozeit des Bestellmengenoptimierungsmodells verwendet. Dies sind folgende Fälle:

 

Durch diese Vorgehensweise wird sowohl verhindert, dass aufgrund einer hohen Dispozeit (z.B. 90 Tage) eine zu große Menge bestellt wird, als auch, dass aufgrund der Verkürzung der Dispozeit durch eine Direktbestellung (bspw. auf 2 Tage) eine zu geringe Menge bestellt wird.

 

Weitere Info und Funktionen

 

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